Falken Wildpeak AT3WA: 25.000 km Test als Wohnmobil-Winter-Reifen - 7globetrotters.de (2024)

von Tom · Veröffentlicht · Aktualisiert

Langzeit-Test der Falken Wildpeak AT3WA in 235/85 R16 auf Eis, Schnee, Straße, Schotter und Schlamm am schweren Wohnmobil Mercedes 711.

Wintertest Falken Wildpeak AT3WA über 25.000 km am Wohnmobil

Inhaltsverzeichnis

Test der Falken Wildpeak AT3WA über 25.000 km

Vergleichstest am Wohnmobil

Nun bin ich nicht der Reifentester vom ADAC, aber ich mag A/B-Tests. Also den direkten Vergleich von verschiedenen All-Terrain-Reifen am selben Wohnmobil. Habe mich ja mit Bedacht für die Land-Rover-Standardgröße 235/85 R16 entschieden, weil es da auch ein ganz gutes Angebot passender AT-Reifen gibt.

Und so habe ich nach knapp 60.000 km auf den Nokian Rotiiva AT am Wohnmobil einen Reifenwechsel vollzogen. Teste diesmal die Falken Wildpeak AT3WA in der Dimension 235/85 R16 und mit dem Lastindex 120. Entscheidungsrelevant bei der Reifenwahl sind für mich Schneeflockenkennzeichnung, Profil und Haltbarkeit.

Zur Haltbarkeit kann ich nach mittlerweile 25.000 km Reifentest der Falken Wildpeak AT von meiner Erfahrung berichten, dass noch 7 von 12 mm drauf sind. Vor allem ist die Profilierung für meine Zwecke super. Obwohl ich kein Abrollgeräusch wie bei den extremen MPT-Reifen wahrnehme, ist die Griffigkeit auf Schnee und Eis, im Schlamm und auf nassen Wiesen hervorragend. Im Schlamm vor allem auch durch das seitliche Profil.

Falken Wildpeak AT3WA im Geländetest

Streckenanteile im Reifentest

Die Erfahrungen mit dem Reifentest der Falken Wildpeak AT3WA sind im Sommermit viel Hitze in Kroatien, extremen Offroadstrecken in Albanien, Staubpisten auf Athos und Fahrten durch regennasskalte Landstraßen und schlammige Pisten in Nordmazedonien, Serbien und Ungarn gesammelt. Ein guter Test waren auch die heißen Autobahnen in Tschechien, Österreich und Griechenland. Aber auch das verregnete Irland.

Gerade die insgesamt 500 km Pisten sind für die Reifen am Wohnmobil ein wichtiger Test. Einerseits zeigen die Reifen dann, ob sie wirklich was können. Und andererseits kann ich erst nach dieser Quälerei etwas zur Tauglichkeit, Robustheit und Haltbarkeit Offroad sagen.

Falken Wildpeak AT im Pistentest am Mercedes 711 Wohnmobil

Vor allem aber sind die Reifen in den letzten 2 Jahren für den Test viel im Winter gelaufen. Einmal über die schwedischen Eisstraßen auf die winterlichen Lofoten, einmal im Februar und einmal im verschneiten Ostern nach Schweden. Insgesamt also ca. 5000 km bei winterlichen bis polarmäßigen Bedingungen wie hier mit blankem Eis auf der Straße am Polarkreis. Und alles ohne Spikes oder Schneeketten.

Test Winterreifen Falken Wildpeak AT3WA auf Eisstraßen am Polarkreis

Testbedingungen für die Falken Wildpeak AT Winterreifen

Unser Wohnmobil ist im Reifentest mit 5,6 t tatsächlichem Reisegewicht unterwegs. Hab den Mercedes 711 bei der Abfahrt zum Reifentest extra gewogen. Reisegeschwindigkeit ist (wenn es geht) 110 km/h.

Für echte Winterreifen ist der Test im Sommer eine Zumutung. Zumal auf den ersten zweieinhalbtausend Kilometern Temperaturen von nahezu durchweg knapp 40°C herrschten – und zwar im Schatten, nicht auf der Fahrbahn. Der zweite Teil des Reifentests war dann eher kühl und nass.

Die Temperatur der Falken Wildpeak AT3WA überwache ich nicht nur im Reifentest mit einem Infrarot-Thermometer. Hier ist die Reifentemperatur von 47°C in Tschechien bei angezeigten 48°C Autobahntemperatur.

Reifentemperatur im Sommer

Vorteile des Falken Wildpeak A/T

Traktion auf Schnee und Eis

Meine Hauptbedingung für Reifen auf dem Wohnmobil ist, dass das gute Winterreifen sind. Wollte schon immer mal im Winter auf die Lofoten, wozu Norwegen ordentliche Winterausrüstung vorschreibt. Und diese Reise war dann auch die erste richtige Erfahrung mit den Falken Wildpeak AT auf Schnee und Eis – perfekt für den Test. Sind schließlich Winterreifen mit Schneeflockensymbol.

Falken Wildpeak AT3WA beim Wintertest auf den Lofoten

Jedenfalls bin ich mit den Falken Wildpeak AT3WA auf Schnee und Eis allerbestens zufrieden. Ich hatte noch nie so gute Winterreifen. Und obwohl das Wohnmobil mehrere 1000 km auf reiner Eisstraße gelaufen ist, musste ich keine Spikes einschrauben. Hab die einfach nicht gebraucht.

Test der Falken Wildpeak AT3WA auf blankem Eis

Die Schneeflocken-Kennzeichnung auf den Falken Wildpeak AT3WA dient also nicht nur dazu, dass ich zwischen Oktober und Ostern bei Verkehrskontrollen z. B. in Österreich die richtigen Reifen drauf habe. Nein, die Schneeflocke auf dem Wohnmobilreifen zeigt, dass ich damit erfahrungsgemäß auch am Polarkreis zurechtkomme.

Und das bei ortsüblicher Reisegeschwindigkeit auch auf Eis und Schnee. Die dunklen Streifen auf dem Bild sind Spurrinnen aus blankem Eis, das Weiße ist der Schnee obendrüber. So sehen die Straßen um Kiruna im Winter aus. Dorthin fahren übrigens auch die ganzen Autohersteller für ihre Kältetests.

Ortsübliche Reisegeschwindigkeit auf Eisstraßen am Polarkreis

Laufruhe der Falken Wildpeak AT3WA

All-Terrain-Reifen sind naturgemäß immer ein Kompromiss. Ein auf brutales Gelände ausgerichtetes MPT-Profil erzeugt im Straßenbetrieb unangenehme Abrollgeräusche. Das geht bis zu einem richtigen Brummen durch gesamte Fahrzeug. Solche schlechten Erfahrungen hatte ich mal auf dem Mercedes 1124 Allrad-Exmo.

Hingegen ist das Profil der Falken Wildpeak AT recht laufruhig. Trotz des geländetauglichen Blockprofils sind für mich Abrollgeräusche auch bei 110 km/h im schallgedämmten Fahrerhaus des Mercedes 711 nicht wahrnehmbar.

Profil des Falken Wildpeak AT

Traktion des Reifens im Schlamm

Eine der wichtigsten Vorteile der Falken Wildpeak AT3WA ist die Traktion im Schlamm. Ich bin ja einer, der die Schlammlöcher nun nicht direkt sucht, aber für den es einfach keine Option ist, Schlammstrecken auszuweichen.

Am Wichtigsten ist dabei erfahrungsgemäß aber gar nicht so sehr das Profil auf der Lauffläche, denn das setzt sich so oder so recht schnell zu. Viel wichtiger ist es, bei Schlammlöchern nicht zu zögern und ein allrad- und sperrenloses Offroad-Wohnmobil wie unseres mit Schwung und Erfahrung durch den Schlamm zu bringen.

Deswegen gibt es auch keine Fotos von Schlammdurchfahrten. So sieht man die Testerfahrung im Schlamm nur im Nachhinein an der Höhe der Schlammablagerungen an den Reifen. Gerade, wenn es nicht nur dieser rutschige, aber flache Schlamm ist, sondern die Löcher tiefer werden, sind die Profile an den Seitenwänden der Falken Wildpeak AT3WA entscheidend für das Durchkommen.

Test der Falken Wildpeak AT im Schlamm

Auf dünnen, nur oberflächlichen Schlammschichten hingegen zählt dann auch das Blockprofil der Lauffläche. Hatte mit den Falken Wildpeak AT nie ein Problem im Schlamm. Weder im tiefen, noch im flachen. Allerdings ist das trotzdem kein Allradmonster. Einen Schlammberg in Rumänien bin ich nicht hochgekommen.

Reifentest Falken Wildpeak AT im Schlamm

Test der Traktion auf nasser Wiese

Die berühmte nasse Wiese ist bei Wohnmobilfahrern gefürchtet. Einerseits deswegen, weil man eigentlich fast immer auf einer Wiese steht oder stehen möchte und bei Regen am nächsten Tag schlecht wegkommt. Andererseits könnenTraktionsprobleme auf der nassen Wiese nicht nur Offroad, sondern auch auf der Campingplatzwiese entstehen, was dann schon peinlich ist.

Test der Falken Wildpeak AT3WA auf der nassen Campingwiese

Die Peinlichkeit, mit den falschen Reifen auf einer nassen Wiese hängen zu bleiben, ist zwar subjektiv und steigt mit der Anzahl der Zuschauer. Aber mit meinem auf Offroad-Wohnmobil umgestrickten 4×2-Camper ist es mir schon unangenehm, wenn ich wegen einer nassen Wiese anfangen muss, die Hilfsmittel vom Heck zu schrauben.

Bin jedenfalls mit den Falken Wildpeak AT3WA auf keiner nassen Wiese hängen geblieben, obwohl dazu vor allem auf den regnerischen Pisten und Stellplätzen in Nordmazedonien, Serbien und Ungarn genug Gelegenheit gewesen wäre. Aber da haben die Reifen noch nicht mal durchgedreht. Test bestanden.

Test der Reifen Falken Wildpeak AT auf nasser Wiese

Test auf Staub-, Schotter- und Geröllstrecken

Insbesondere auf der gefürchteten Südroute von Theth nach Shkodra in Albanien mussten die Falken Wildpeak AT3WA Offroad im Test alles zeigen. Bei losem Geröll hilft zwar kein Reifen, aber von der Traktion auf steilen Felspassagen bin ich begeistert. Hier zahlt es sich aus, dass die Winterreifen mit einer weicheren Gummimischung auch auf Fels nicht rutschen.

Falken Wildpeak AT im Test auf der Schotterpiste

Andererseits hat auch der fast bodenlose Staub auf den Pisten rund um den Mount Athos den Vortrieb nicht behindert. Hier kommt es meiner Erfahrung nach vor allem auf die Profilierung des Reifens und die Fähigkeit an, den Staub abzuleiten. Ansonsten schwimmt das Wohnmobil ähnlich wie bei Aquaplaning auf.

Seitliches Profil am Falken Wildpeak AT im Test

Steine zwischen den Zwillingen

Eigentlich wollte ich die Steinsammelwut der Falken Wildpeak A/T als Nachteil aufführen. Denn durch das griffige Profil nimmt der Wildpeak als Zwillingsreifen öfter große Steine mit, als ich das im Vergleich zu den Nokian Rotiiva AT gewohnt bin.

Eingefahrene Stein zwischen den Zwillingen Falken Wildpeak AT

Aber tatsächlich bleiben die Steine im Seitenprofil der Falken Wildpeak AT hängen, machen sich am äußeren Umfang schnell bemerkbar und lassen sich recht leicht entfernen.

Stein zwischen den Falken Wildpeak AT im Pistentest

Und auch die Reifenflanken bleiben unbeschädigt. Konnte jedenfalls im Gegensatz zu früher alle eingefahrenen Steine von Hand rausziehen, weil die seitliche Profilierung dann eben doch nachgibt. Also für mich ein Vorteil im direkten Reifenvergleich.

Unbeschädigte Reifenflanken der Falken Wildpeak AT im Test mit Steinen

Nachteile des Falken Wildpeak AT3WA

Weiche Gummimischung und harte Pisten

Den Vorteil der hohen Traktion auf Felspassagen erkauft man sich mit dem Nachteil geringerer Robustheit weicherer Reifen. Da bricht dann schon mal ein Stollen aus. Das ist für mich aber okay und das nehme ich mit dem Ganzjahresbetrieb von Winterreifen bewusst in Kauf. Die Piste von Theth nach Shkodra war aber auch brutal.

Ausgebrochene Stollen am Falken Wildpeak AT im Pistentest

Höherer Dieselverbrauch

Nach 25.000 km meine ich, dass die Falken Wildpeak AT3WA aufgrund der weichen Gummimischung und der besseren Haftung etwas mehr Kraftstoff verbrauchen. Beobachte sowohl auf dem Wrangler als auch auf dem Wohnmobil ungefähr einen halben Liter Mehrverbrauch. Aber gut, das sind halt reine Winterreifen, die ich auch den Sommer durchfahre. Das passt schon.

Fehlende weiße Beschriftung

Hauptmangel des Falken Wildpeak A/T ist die fehlende weiße Beschriftung, denn so erkennt man doch gar nicht, dass das ein astreiner Geländereifen und man selbst permanent auf Abenteuertour ist.

Ich hab’s ja mit dem weißen Reifenstift versucht und früher auch schon mal mit Gummifolie. Aber nur eine originale weiße Reifenbeschriftung ist dauerhaft haltbar. Tja, wenn es den Falken Wildpeak A/T jetzt noch mit richtigen weißen Buchstaben gäbe, würde ich für meinen neuen perfekten All-Terrain-Reifen direkt noch einmal die Reifen wechseln.

Infos zu den getesteten Falken Wildpeak AT

  • Montiert sind 7 neue Falken Wildpeak AT3WA mit Schneeflocke in 235/85 R16 116/120: Klick
  • Herstellerinfos zum Falken Wildpeak AT3WA (Falken Tyre): Klick

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